
Wir stehen auf – unser Grundgesetz!
Rückblicke auf die Grundgesetz-Feier auf dem Synagogenplatz am 23. Mai 2023
Auf etwa eine halbe Stunde zusammengefasst: Die starke Veranstaltung zum Grundgesetz-Geburtstag auf dem Ludwigsburger Synagogenplatz am 23. Mai 2023. Mit Kulturwelt Ludwigsburg und der Akademie für Darstellende Künste, mit LUBU Beatz und Anne Kathrin Müller vom Arbeitskreis Dialog Synagogenplatz als Video.
Wenn das Grundgesetz Geburtstag hat, ist das für die Menschen vom Arbeitskreis „Dialog Synagogenplatz“ in Ludwigsburg ein Grund zum Feiern – denn die Grundrechte in der deutschen Verfassung sind die kluge Reaktion auf das Scheitern der Weimarer Republik und die dramatischen Verbrechen der Deutschen unter der Nazi-Fahne, zu deren Hinterlassenschaft auch der leere Synagogenplatz gehört.
In diesem Jahr haben wir den Grundgesetztag am 23. Mai mit spannenden Fragen gefeiert: Die Würde des Menschen ist unantastbar und um diese zu erhalten, wurden viele Gesetze in den zurückliegenden Jahren verabschiedet, viele Fortschritte in der Sozialgesetzgebung erreicht. Und trotzdem müssen immer wieder Menschen um ihre Würde kämpfen. Was sagt das über unser Grundgesetz aus? Ist unser Grundgesetz und sind die darauf aufbauenden Gesetze „in guter Verfassung“, wenn es um soziale Sicherung geht? Und was ist dabei unsere Rolle als Bürger*in?
Anne Kathrin Müller stellte in ihrer Moderation die Zusammenhänge zwischen dem Grundgesetz und dem Leben der einzelnen Menschen, beispielsweise in Ludwigsburg, her. „Kulturwelt Ludwigsburg“ stellte mit Unterstützung der „Akademie für Darstellende Kunst“ in berührenden Szenen Biografien von Menschen aus Ludwigsburg vor, denen würdige Lebensbedingungen nicht ohne weiteres möglich sind. Anonymisiert und verfremdet, aber wahr. Musikalische Beiträge kamen von „LUBU beatz“.
Die Verantwortung für die Umsetzung des Grundgesetzes liegt bei den Institutionen der öffentlichen Hand, betonte Anne Kathrin Müller – und bei jeder Bürgerin, jedem Bürger. „Das Grundgesetz ist in unserer Verantwortung –“, zitierte sie den Schlusssatz der Kulturwelt-Szenen, „durch Engagement, aber auch durch unsere Teilnahme an Wahlen übernehmen wir diese Verantwortung.“ Große Fragen blieben zu klären – beispielsweise die Verteilung des Eigentums. „Ich kann Ihnen versichern: Am 23. 5. ’24 sind wir wieder hier!“.












Ludwigsburger Nazis zerstörten die Synagoge am 10. November 1938. Ihr Platz erinnert heute an die jüdischen Bürgerinnen und Bürger der Stadt, die unter dem NS-Regime ausgegrenzt, beraubt, verfolgt, vertrieben und ermordet wurden.
Und er fordert täglich auf, die Menschenrechte zu achten – auch die von Menschen, die heutzutage aus ihrer Heimat fliehen müssen.
Unterstützenswert:
Eine Projektgruppe der Ludwigsburger Stolperstein-Initiative setzt sich für ein Mahn-Denk-Mal ein, das an die in Ludwigsburg ermordeten Deserteure und Nazi-Gegner aus Frankreich und Belgien erinnert.
Für das geplante Mahn-Denk-Mal am Neckartal-Radweg, kurz nach dem Gewerbegebiet „Schießtal“ (!) wird noch Geld benötigt – Spenden sind willkommen.
Alles Wissenswerte findet sich auf der Projekt-Internetseite…
Der Synagogenplatz als Klassenzimmer
Gerne bieten Mitglieder des Arbeitskreis Dialog Synagogenplatz interessierten Gruppen, Schulklassen usw. betreute Besuche auf dem Synagogenplatz an – gegebenenfalls mit anschließendem Rundgang zu einigen Stolpersteinen, die an Ludwigsburger Opfer des NS-Terrors erinnern. Je nach Bedarf der Gruppe können die angebotenen Informationen und Gespräche in thematisch und im zeitlichen Umfang passend vorbereitet werden. Bei Interesse melden Sie sich bitte
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