Ludwigsburger AfD hetzt gegen engagierten Jugendgemeinderat – Infos in unserer Rubrik „Demokratie-Diskussion“ in den „Ludwigsburger Gemeinderats-Beobachtungen +++

Förderverein und Arbeitskreis Dialog Synagogenplatz beteiligen sich mit vielen anderen an den Ludwigsburger Wochen gegen Rassismus.
Der AK Dialog Synagogenplatz ist ebenfalls aktiv und erreichbar am Freitag, 21. März, ab 16 Uhr auf dem Ludwigsburger Marktplatz. Hier beteiligt er sich an der zentralen Information-und Kontaktveranstaltung der Wochen gegen Rassismus.

Ein packener Roman – und eine Lektion in Geschichte

Am Dienstag, 18. März, war der Autor Kai Bliesener auf dem Synagogenplatz zu Gast. Er stellt seinen Kriminaloman „Hotel Silber – Neue Zeit., alte Schuld“ vor, Das Buch wurde seit seinem Erscheinen im Herbst 2024 von Kritik und Publikum hoch gelobt. Es beschreibt hoch spannend die dramatischen Geschichten von Verfolgung durch das Nazi-Regime und den Menschen, die diese Verfolgung ausübten, und denen, die sie erlitten. Und es beschreibt, wie die Überlebenden nach dem Ende der Diktatur wieder aufeinander trafen.
Rund 70 Interessierte folgten der Lesung, die (Mitte März sinken die Temperaturen abends doch stark…) in der Stadtbibliothek fortgesetzt wurde. Großer Beifall und interessierte Fragen standen am Ende des Abends, zudem ein ausverkaufter Büchertisch.
Zensur und Info-Kontrolle...
… sind das Thema der Lesung „Das verordnete Schweigen“ am Freitag, 28. März, ab 19:00 Uhr im Ludwigsburger KUZ. Die Autor:innen Simon Brückner und Barbara Sichtermann lesen aus ihrem aktuellen Buch. Veranstalterin ist die vhs Ludwigsburg in Zusammenarbeit mit dem Staatsarchiv Ludwigsburg und dem AK Dialog Synagogenplatz.
Mehr Informationen gibt es unter „Termine“…
Bewegende Geschichte an spannendem Ort:
Es war ein geglückter Abend zu einer traurigen Geschichte: Der Journalist Anton Ottmann stieß nahezu zufällig auf 200 Briefe, die Mitglieder der badischen jüdischen Familie Oppenheimer sich zwischen Gefangenenlager und Fremdarbeiter-Unterkunft in Frankreich geschrieben haben. Unter anderem daraus gestaltete er lebendige Dialoge, die das Schicksal der Eltern und ihrer beiden Söhne plastisch werden lassen. Der erfolgreiche konservative Ingenieur und Pfeifentabak-Fabrikant und sein jüngerer Sohn werden von den Nazis ermordet, seine resolute Frau überlebt den Terror, engagiert sich in der jungen Bundesrepublik in der jüdischen Selbstorganisation und gründet ein Altenheim. Der ältere Fabrikantensohn wird Kommunist und überlebt ebenfalls. Max Oppenheimer macht sich die Aufklärung über den Faschismus nach dem Ende der Diktatur zur Aufgabe, erlebt das Verbot seiner KPD, lehnt einen Wechsel in die DDR ab und verliert deren Unterstützung. Er forscht zur badischen Revolution und engagiert sich in der VVN (Vereinigung der Verfolgten des Nazi-Regimes). All diese Geschichten wurden am 19. März 2025 in den Räumen des Deutsch-Französischen Instituts (DFI) lebendig – der früheren Villa der jüdischen Ludwigsburger Fabrikantenfamilie Frischauer. Das Leseteam um Anton Ottmann überzeugte mit seiner nüchtern-herzlichen Art, der langjährige SPD-Bundestagsabgeordnete Gert Weisskirchen war mit Max Oppenheimer befreundet gewesen und las dessen Part. Veranstalter waren das DFI, die Volkshochschule Ludwigsburg, die Ludwigsburger Stolperstein-Initiative und der Arbeitskreis „Dialog Synagogenplatz”. Die Geschichte der badischen Familie wurde von Anton Ottmann unter dem Titel „Oppenheimer – Briefe einer jüdischen Familie gegen das Vergessen“ als Buch veröffentlicht. ISBN 9783963082337
Zur Bundestagswahl...
… im Februar 2025 hatte der Arbeitskreis Dialog Synagogenplatz einen eigenen Beitrag: Die Regenbogenkatze Lu feierte auf ihrer eigenen Internetseite www.Gute-Wahl-2025.de viele wunderschöne Errungenschaften des Grundgesetzes.
Und sie stellte diesen lebendig gewordenen Zielen und Aufforderungen auch Bedrohungen gegenüber – indem sie hochproblematische Positionen von Menschen aus der AfD sichtbar machte. Unter dem Titel „Demokratie stärken“ forderten wir die Wahlberechtigten so auf, sich zu informieren und eine kluge Entscheidung zu treffen, die Menschenrechte und Demokratie in Deutschland schützt.
Mit vier Mandaten ist die AfD in den Ludwigsburger Gemeinderat eingezogen – diese Partei und viele ihrer Vertreter:innen sind nach übereinstimmender Einschätzung der Aktiven im Arbeitskreis Dialog Synagogenplatz eine Gefahr für die Demokratie.
Wie den AfD-Stadträt:innen begegnet werden sollte, welche Formen von Kontakten sinnvoll sein könnten – darüber gibt es im Arbeitskreis verschiedene Ansichten. Diese stellen wir hier gerne zur Diskussion. Ebenso stellen wir an dieser Stelle Informationen zur Verfügung, die Konzept und Handeln dieser Partei transparenter machen.
Der Synagogenplatz:
Ludwigsburger Nazis zerstörten die Synagoge am 10. November 1938. Ihr Platz erinnert heute an die jüdischen Bürgerinnen und Bürger der Stadt, die unter dem NS-Regime ausgegrenzt, beraubt, verfolgt, vertrieben und ermordet wurden.
Und er fordert täglich auf, die Menschenrechte zu achten – auch die von Menschen, die heutzutage aus ihrer Heimat fliehen müssen.












Rolf Bopp war sechseinhalb Jahre alt, als er das Werk der Nazi-Brandstifter von Ludwigsburg sah: Am 10. November 1938 um die Mittagszeit legten diese Feuer im jüdischen Gotteshaus der Stadt. Dass dies der Beginn von willkürlichen Verhaftungen, Verfolgung, Raub, Vertreibung und vielen Morden war, wusste das Kind damals noch nicht. Im September 2023 erinnert sich der rüstige Ludwigsburger daran, was er vor nahezu 85 Jahren gesehen hat.
Die Aufnahme ist eine wertvolle Ergänzung zu früheren Bereichten von Zeitzeug:innen, die der Arbeitskreis Dialog Synagogenplatz bereits 2011 aufnehmen konnte – eine Zusammenstellung dieser Videos findet sich unter diesem Link….

Gerne bieten Mitglieder des Arbeitskreis Dialog Synagogenplatz interessierten Gruppen, Schulklassen usw. betreute Besuche auf dem Synagogenplatz an – gegebenenfalls mit anschließendem Rundgang zu einigen Stolpersteinen, die an Ludwigsburger Opfer des NS-Terrors erinnern. Je nach Bedarf der Gruppe können die angebotenen Informationen und Gespräche in thematisch und im zeitlichen Umfang passend vorbereitet werden. Bei Interesse melden Sie sich bitte
Wer eine eigene Unterrichtseinheit vorbereiten möchte – für eine Schulklasse, eine Gruppe im Konfirmandenunterricht oder in welchem Zusammenhang auch immer – ist herzlich eingeladen, hier angebotenes Material zu nutzen. Entwickelt wurde es für evangelischen Religionsunterricht, einsetzbar ist es komplett oder in frei zu wählenden Teilen für nahezu jede Gruppe. Hier klicken…
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